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Die Creme, damit man nicht mehr tot ist

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Baden mit dem kleinen Rubelmann ist nicht mehr so anstrengend wie noch vor einem halben Jahr. Zum Beispiel kann man ihm jetzt problemlos die Haare waschen, was vor noch nicht allzu langer Zeit immer ein Riesendrama war. Die Angst vor Seife in den Augen machte jeden rationalen Diskurs unmöglich.

Nach einer Übergangsphase, in der Ruben zwischen meinen Beinen saß, den Kopf nach hinten kippte, und ich ihm wie ein Rettungsschwimmer die Hand unters Kinn legte, damit das Seifenwasser nach hinten abfließen konnte, sind wir nun in die heroische Phase eingetreten.

Als ich nämlich gestern nach einer Viertelstunde zweckfreien Gebades  schüchtern meinen Wunsch vortrug, ob man, vielleicht, nicht doch, auch noch, die Haare waschen könnte, und diesbezüglich die bewährte Kinn-Methode vorschlug, sprang mein Sohn auf und erklärte mir großspurig und gestenreich, dass das ja wohl eher was für Dreijährige sei, und er, Ruben, als Vierjähriger natürlich schon richtig Duschen können täte – und zwar so: Er formte beide Hände zu Fäusten und legte sie sich wie eine Art Fernrohr vor die Augen.

Ruben ließ sich widerspruchslos – im Stehen! – die Haare waschen, wie ein Gewachsener – ich war begeistert.

Danach ließen wir das Wasser aus der Badewanne und spielten, während das Wasser ablief noch – hab ich vergessen – kleiner Dalmatiner und großer Dalmatiner oder Papa Wolf und Kind Wolf - jedenfalls: Irgendwann lag Ruben da, kaum noch von Wasser bedeckt, und war der tote Delfin.

Ich musste ihn wieder zum Leben erwecken, mir ging es wie weiland dem Jesus: Papa, mach mal die Creme, damit man nicht mehr tot ist.



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